KMob - Wissenschaftliche Begleitung der Pilotphase Klimamobilitätspläne
Allgemeine Prjektinformationen
Projekttitel
- Wissenschaftliche Begleitung der Pilotphase Klimamobilitätspläne zur Plausibilisierung der Annahmen der Wirkmechanismen von Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr
Zuwendungsgeber
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Projektpartner
- PTV Transport Consult GmbH
- Prof. Dr-Ing. Johannes Schlaich
Laufzeit
- 09/2021 - 03/2023
Ansprechpartner
Beschreibung
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg verfolgt das Ziel, die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55% bezogen auf das Jahr 2010 zu reduzieren. Als Grundlage für die Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler Ebene sollen bis zum Jahr 2030 mindestens 44 qualifizierte Klimamobilitätspläne in Baden-Württemberg erarbeitet werden. Die CO2-Minderungseffekte der darin benannten Klimaschutzmaßnahmen sollen mit Hilfe von Verkehrsmodellen ermittelt werden. Damit besteht die Anforderung an die eingesetzten Verkehrsmodelle, die geplanten Maßnahmen und die damit verbundenen Wirkungszusammenhänge wirklichkeitstreu abbilden zu können. In einer Pilotphase wird das Konzept modellgestützter Klimamobilitätspläne derzeit in ausgewählten Modellkommunen erprobt.
Dabei geht es u.a. um die Modellierung folgender Maßnahmen:
- Einführung von Umweltzonen und Null-Emissionszonen
- Benutzervorteile für Elektrofahrzeuge
- Einführung von Bus- und Umweltspuren
- Änderungen in den Mobilitätspräferenzen aufgrund geänderter Rahmenbedingungen
- Maßnahmen einer neuen Radkultur (von Baustellenmanagement bis Imagebildung)
- Maßnahmen der Parkraumpolitik (Reduzierung Parkraum, Einführung Anwohnerparkgebühr)
- Geschwindigkeitsbeschränkungen und Umbau von Ortsmitten
- Intelligente Verkehrssteuerung (z.B. Zuflussdosierung, Attraktivitätssteigerung Umweltverbund)
- Einführung Mobilitätspass/Nahverkehrsabgabe
- Effekte durch planbare Preissteigerungen (CO2-Preis)
Für einige Maßnahmen liegen bislang noch keine ausreichenden Auswertungen und wissenschaftlichen Grundlagen der Wirkmechanismen vor, die für eine Abbildung ein einem Verkehrsmodell erforderlich sind. Das Verkehrsministerium hat hierzu folgende Wirkungsbereiche identifiziert:
- Pkw-Beschaffungswahl: Dynamische Abbildung der Änderungen in der Fahrzeugflotte (Menge & Antriebstechnologie) in Folge entsprechender Maßnahmen. Abbildung von Effekten auf die Kaufentscheidung durch geplante/planbare Preissteigerungen in der Zukunft (CO2-Preis).
- Mobilitätskulturbedingte Verhaltensänderungen: Dynamische Darstellung der Veränderungen der Mobilitätskultur. Wirkungen einer "Radkultur".
- Preise und Geschwindigkeiten: Mittelfristige Wirkungen von Preis- und Zeiteffekten (z.B. Anwohnerparkgebühr, Tempolimits) auf den Autobesitz und die Fahrleistung.
Aus dieser Ausgangslage ergibt sich die Aufgabenstellung des Projektes:
- Die Pilotphase mit den Modellkommunen soll wissenschaftlich begleitet werden.
- Mit Hilfe einer Analyse nationaler und internationaler Modellierungsbeispiele sollen Annahmen zu Wirkmechanismen entwickelt werden.
- Es sollen Vorschläge erarbeitet werden, mit denen die Klimaschutzmaßnahmen in Verkehrsmodellen abgebildet werden können.
- Es sollen die in den Modellkommunen getroffenen Annahmen gesammelt und konsolidiert werden.
Es soll ein Methodenhandbuch für die Erstellung modellgestützter Klimamobilitätspläne entwickelt werden, das als Grundlage für zukünftige Klimamobilitätspläne dient.