Anforderungen an städtische Verkehrsnachfragemodelle
Allgemeine Projektinformationen
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) - Forschungsprogramm Stadtverkehr (FoPS)
Projektpartner:
- Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik (Universität Stuttgart)
- Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik - Fachbereich
- Verkehrsnachfragemodellierung (TU Dresden)
- PTV AG
Laufzeit:
07/2017 – 06/2019
Ansprechpartner:
- Prof. Dr.-Ing. Markus Friedrich
- Dipl.-Ing. Eric Pestel
Beschreibung
Verkehrsnachfragemodelle sind ein wichtiges Werkzeug der Verkehrsplanung. Sie werden in Städten und Regionen eingesetzt, um vorhandene Zustände in einem Verkehrsnetz zu rekonstruieren (Analyse des Ist-Zustands) und um die Wirkungen zukünftiger Entwicklungen oder geplanter verkehrlicher Maßnahmen abzuschätzen. Auf diese Weise dienen Verkehrsnachfragemodelle der Vorbereitung verkehrsplanerischer, betriebsplanerischer, verkehrstechnischer und verkehrspolitischer Entscheidungen.
Ein Verkehrsnachfragemodell ist ein Modell, das als Eingangsgrößen das Verkehrsangebot, die Siedlungsstruktur und Verhaltensparamater in einem Untersuchungsgebiet nutzt und darauf aufbauend alle verkehrsrelevanten Entscheidungsprozesse der Menschen nachbildet, die zu Ortsveränderungen führen. Im Personenverkehr umfassen diese Entscheidungen die Aktivitätenwahl, die Zielwahl, die Verkehrsmittelwahl, die Abfahrtszeitwahl und die Routenwahl. Als primäres Ergebnis liefert ein Verkehrsnachfragemodell u.a. Matrizen der Angebotsqualität (Kenngrößenmatrizen), Verkehrsnachfragematrizen, Verkehrsstärken auf Netzelementen und Routen sowie Kenngrößen des Verkehrsaufwands (Personenkilometer, Fahrzeugkilometer, Personenstunden, Verlustzeiten). Diese primären Ergebnisse können als Input für weitere Modellrechnungen genutzt werden, die dann beispielsweise Lärm- und Schadstoffemissionen oder Erlöse aus Fahrkarten ermitteln.
Zielsetzung
Da die Modellergebnisse Grundlage für vielfältige Entscheidungen sind, erwarten die Modellnutzer der Modellergebnisse eine angemessene Qualität der Ergebnisse. Ausgehend von der Beobachtung, dass in der Praxis unterschiedliche Verkehrsnachfragemodelle zum Einsatz kommen, deren Ergebnisqualität für den Nutzer der Modellergebnisse meist nicht überprüfbar ist, verfolgt das Projekt folgende Ziele:
- Entwicklung von Empfehlungen für die Erstellung und Anwendung von Verkehrsnachfragemodellen in Kommunen und Regionen,
- Bereitstellung von Checklisten zur Erfassung der Anforderungen,
- Erstellung einer Vorlage für eine Leistungsbeschreibung,
- Auswahl geeigneter Qualitätsmaße, die bei der Modellerstellung nachgewiesen werden müssen,
- Entwicklung von Vorgaben für die Dokumentation von Verkehrsnachfragemodellen.