AMEISE - Automatisierter Linienbus in Waiblingen/Ameisenbühl
Auftraggeber:
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Auftragnehmer:
- Hochschule Esslingen
- Universität Stuttgart
- IMU Institut GmbH
- Stadt Waiblingen
- Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH
- Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V.
- VDV-Akademie (Verband Deutscher Verkehrsunter-nehmen-Akademie) e. V.
- Softing Engineering & Solutions GmbH
- Volkmann Straßen- und Verkehrstechnik GmbH
- BridgingIT GmbH
- Kommunikationsbüro Ulmer GmbH
Laufzeit:
12/2020 – 12/2022
Ansprechpartner / Mitarbeitende:
- Prof. Dr.-Ing. Markus Friedrich
- Dr.-Ing. Matthias Schmaus
- Dipl.-Ing. Emely Richter
- Kea Seelhorst, M. Sc.
Beschreibung
Mit dem Förderprojekt „AMEISE“ erprobt Waiblingen autonomes Fahren, um das Busverkehrsangebot zu erweitern und um einen Beitrag für die klimafreundliche Verkehrswende zu leisten. Zu diesem Zweck wird ein innovatives Projekt zur Untersuchung eines autonomen Linienbetriebs im urbanen Mischverkehr errichtet. Im Rahmen des Industrieforschungsprojekts soll die Integration von autonomen, emissionsfreien Kleinbussen (M2 Klasse) im ÖPNV sowie deren Auswirkung auf das Berufsbild des Busfahrers untersucht werden. Im Halbstundentakt werden zwei Fahrzeuge eine ca. 2,2 km lange Strecke befahren und ihre Passagiere an zwei Bushaltestellen aufnehmen und absetzen. Die Bestandteile der ersten Phase umfassen u. a. den notwendigen Ausbau der Infrastruktur, die Erforschung und Spezifizierung geeigneter Umfeld-Erfassungssysteme sowie deren Einbindung und die Einrichtung eines 5G-Mobilfunknetzes. In der zweiten Phase ist ein Busbetrieb mit der Autonomiestufe vier (L4 nach SAE J3016) geplant. Hier wird auf Grundlage der vorangegangenen Machbarkeitsstudie sowie des Umfelds der ersten Phase der Bus (in Teilen) zur automatisierten Beförderung von Personen befähigt und bis zum Projektende betrieben.
Der Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik der Universität Stuttgart untersucht im Rahmen des Projektes mögliche Kosten- und Nachfrageeffekte des Einsatzes autonomer Fahrzeuge im ÖPNV. Dafür werden unterschiedliche Hochlaufszenarien betrachtet, in denen eine Ausweitung des Linienbetriebs aber auch der Einsatz in OnDemand-Systemen abgebildet wird. Auf Grundlage des im Reallabor stattfindenden Fahrbetriebs sollen dafür Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit und den auftretenden Kosten abgeleitet werden.
Zielsetzung
Am Ende des Projektes steht die Beurteilung wichtiger Zielgrößen zu der verkehrlichen Frage, unter welchen Bedingungen autonomes Fahren im ÖPNV einen Beitrag zur Verbesserung des Modal-Splits und damit auch der umweltfreundlichen Personenbeförderung leisten kann. Das Projekt „AMEISE“ unterscheidet sich von anderen Reallaboren, dass es in wichtigen Teilthemen tiefgehende Entwicklungen und Untersuchungen durchführt. Auch diese sind sehr wichtig, wenn man Entscheidungen zur Hochskalierung des autonomen Busverkehrs treffen will. Zu den Teilthemen gehören besonders die Datenkommunikation mit straßenseitiger Infrastruktur, die Kostenermittlung, zum Beispiel für einen gefahrenen Kilometer, die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Auch die Akzeptanz im Schülerverkehr, bei mobilitätseingeschränkten Personen und der Busfahrerinnen und Busfahrer werden besonders untersucht.